© Staatliches Bauamt Bamberg

Die Staatliche Dombauhütte Bamberg

Für den Staatlichen Hochbau ist der Unterhalt der Dome in Bayern eine wichtige kulturelle Aufgabe. Seit fast 100 Jahren erhalten die staatlichen Dombauhütten in Bamberg, Regensburg und Passau ihre mittelalterlichen Dome mit viel handwerklichem Geschick und fachlichem Wissen. Auf diese Weise lebt in ihnen die Tradition ihrer mittelalterlichen Vorbilder weiter.

Die Dombauhütten geben ihre Kompetenz und Tradition durch die Ausbildung junger Steinmetze auch an die nächste Generation weiter. Dadurch sind die histori­schen Zeugnisse des Glaubens und der Baukunst auch in Zukunft sichtbar. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der bayerischen Baukultur und der traditionsreichen Handwerkskunst.

Wie sehr dieses Fachwissen geschätzt wird, zeigt auch die Aufnahme des Bauhüttenwesens in das internatio­nale Register Guter Praxisbeispiele durch die UNESCO.

Geschichte der Dombauhütten in Bayern

Die Dombauhütten sind Teil der zum Bayerischen Bauministerium gehörenden Staatlichen Bauämter in Regensburg, Passau und Bamberg. Sie sichern seit rund 100 Jahren mit kontinuierlichen Erhaltungs­ arbeiten, viel handwerklichem Geschick und detail­ liertem fachlichen Wissen den Bestand ihrer Dome.

Als Folge der Säkularisation hat der Bayerische Staat die Verpflichtung übernommen, kircheneigene Gebäude wie die Dome in Bamberg und Passau durch ständige Pflege zu erhalten.

Dombauhütte Bamberg

Die Geschichte Bambergs beginnt mit der Bistums­ gründung 1007 durch König und späteren Kaiser Heinrich II. sowie seine Frau Kuni­gunde. Der erste Dombau wird 1012 geweiht, mehre­re Brände führen schließlich zu einem vollständigen Neubau.

Baubeginn war am Ende des 12. Jahrhunderts. Mit seinen zwei Chören hält sich der Neubau gestalterisch nahe am Vor­gänger, wird jedoch in großzügigeren Dimensionen und mit vier statt nur zwei Türmen errichtet. Die Schluss­ weihe des zweiten Dombaus kann bereits 1237 erfolgen. Die hervorragend gearbeiteten Skulpturen an den Portalen und an den östlichen Chorschranken zeigen deutlich französischen Einfluss.

Die Bauhütte – das sogenannte Kunigundenwerkamt – findet erstmals im 15. Jahrhundert Erwähnung. Die Säkularisation führt zur Auflösung der kircheneigenen Bauhütte und das Land Bayern übernimmt den Bau­unterhalt. Im Rahmen umfassender Restaurierungsarbei­ten wird 1929 eine staatliche Dombauhütte eingerichtet.

Blick in die Bamberger Dombauhütte
Blick in die Bamberger Dombauhütte © Staatliches Bauamt Bamberg

Die zwei Westtürme mit ihrem reichen ornamentalen Schmuck und den durch Öffnungen aufgelösten Wand­ flächen sind die ersten Sanierungsobjekte der Dom­bauhütte. Nach dem 2. Weltkrieg folgt die Sanierung der beiden Osttürme. Im Jahr 1968 kehren die Arbeiten mit der erneuten Sanierung des Nordwestturmes an ihren Ausgangspunkt zurück. Ab 1988 ist auch der Süd­westturm wieder in Arbeit. 1997 beginnt die restaurato­rische Sicherung des Fürstenportals und das Ersetzen der Gewändefiguren durch Kopien. Mit der Altarweihe im Jahr 1996 ist nach dreijähriger Bauzeit eine beson­dere Aufgabe der Dombauhütte abgeschlossen: Der Bau einer neuen Bischofsgrablege unter dem Westchor des Domes nach einem Entwurf des Architekten Freiherr Alexander von Branca. Seit 2011 wird
eine Sanierung der beiden Osttürme durchgeführt.

2018 erhält der Dom eine energetische Ertüchtigung der Beleuchtung. Wen die ursprünglich polychrom gefasste Figur des Bamberger Reiters am Pfeiler in Eingangsnähe darstellt, ist ebenso unklar wie der Name des Schöpfers und der ursprüngliche Aufstellort. Sicher ist jedoch, dass es sich um eine herausragende bildhau­erische Leistung des frühen 13. Jahrhunderts handelt. Hergestellt aus Schilfsandstein gilt er – zusammen mit dem lachenden Engel – als das Wahrzeichen des Doms.

Bamberger Reiter
Bamberger Reiter © Staatliches Bauamt Bamberg
© Staatliches Bauamt Bamberg

Die mittelalter lichen Dome in Bamberg, Regensbur und Passau sind herausragende Denkmäler der bayerischen Geschichte.

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